Erfolgreiche Rückkehr nach Jena

Es war ein anstrengendes, emotionsgeladenes, aber sehr lohnendes Wochenende in Jena. Bei meiner Rückkehr an den Ort, an dem ich vor 11 Jahren(!) Deutscher U18-Meister über 400 Meter wurde, konnte ich, erstmals seit 12 Jahren(!), wieder an einem Staffel-Endlauf einer Deutschen Meisterschaft teilnehmen. Dass dies klappte, war zwar von Anfang an unser Ziel, dennoch erlebten wir ein kleines emotionales Wechselbad. Erst spät am Abend, um halb 9 Uhr, fand unser Vorlauf statt. Zuvor konnte ich unter anderem noch den diesjährigen U18-Meister über 400 Meter bei seinem Sieg zuschauen. Er war übrigens schneller als ich 2004.

Schneller als erwartet waren auch unsere Konkurrenten. Wir waren im zweiten Lauf. Als zweiter Läufer wurde ich, anders als die Läufer eins und drei, bereits zum ersten Lauf ins Stadion gelassen und konnte ansehen, wie die anderen Staffeln enorm schnelle Zeiten hinlegten und der Vorlauf deutlich unter unserer Jahresbestzeit wegging. Es folgte unser Lauf. Mathias lief mutig und gut an, übergab an mich mit Kontakt zu Feld. Unser Wechsel klappte super, doch dann wurde es schwer. Ich konnte die ganzen 1000 Meter nur reagieren, kam nicht richtig in Schwung und musste auf den letzten 300 Metern abreißen lassen. Dass es dennoch eine 2:30 Minuten-Zeit war, die ich lief, hatte ich nicht gedacht. Ich hoffte zwar, dass Tim als Schlussläufer noch zaubert, aber auch wenn mir das im Training manchmal anders vorkommt, ist er letztlich doch nur ein Mensch. Am Samstag war er aber einer der schnellsten Menschen in Jena, so dass er meinen Rückstand wieder aufholte und auf der Zielgerade noch unter anderem das Team aus Hannover ganz knapp abfing. Dennoch war uns klar: Das hat nicht gereicht. Hatte es aber.

Wir verbesserten, vor allem Dank Tims Wahnsinnslauf, unsere Zeit von den Landesmeisterschaften (7:32,78 Minuten) deutlich auf 7:25,96 Minuten und profitierten von der Disqualifikation der Braunschweiger, die einen Wechselfehler begannen. Und auf einmal waren wir als Zwölfte doch noch im Finale. Das musste sich erst einmal rumsprechen, aber nach und nach verbreitete sich die frohe Kunde und verbesserte die Stimmung ungemein. Gleichzeitig nahm ich mir vor: Im Endlauf, gegen noch stärkere Konkurrenz, muss vor allem mein Abschnitt besser werden.

In unveränderter Besetzung traten wir demnach Tags drauf zum Endlauf an. Während andere Staffeln zum Teil noch deutsche Spitzenathleten nachnominierten, schüttelten wir unsere müden Beine aus. Ich Griff in die Psychokiste – beziehungsweise Kleiderkiste – und wählte statt der Lauf- die Sprinthose und schwor mir einen aggressiven und wachen 1000er hinzulegen. Zur Ankündigung der Mannschaften gab es dann aus zu diesem Zeitpunkt unbekannter Quelle noch Hamburg-Anfeuerungen (zu hören im Video): Es konnte los gehen. Mathias lief wieder super an, noch etwas besser als am Samstag. Und ich legte einfach los, als seien die anderen Läufer in der Mitte des Feldes zu überrundende Altersklassenläufer. Gut, das waren sie freilich nicht, weshalb sie, nachdem ich mich bis an Position acht vorgearbeitet hatte, schön an mir dran blieben und mich als Hasen nutzen, aber hey: Deutsche sind nur einmal! Auf der Schlussrunde musste ich dem hohen Tempo Tribut zollen und wurde von den meisten Staffeln wieder zurück-überholt, dennoch konnte ich dieses Mal Tim den Stab mit Kontakt zum Feld geben und lief obendrein zwei Sekunden schneller als am Vortag.

Vollkommen KO schaute ich mir dann an, wie Tim versuchte, seinen irren Lauf des Vortags zu wiederholen. Auch wenn es nicht direkt zu erkennen war, gelang ihm das. Nur war die Konkurrenz im Endlauf natürlich nochmal stärker, so dass Tim „nur“ eine Staffel hinter sich verweisen konnte. Dennoch hatten wir uns so wieder einen Platz verbessert, auf Rang elf, und unsere Zeit um weitere drei Sekunden auf 7:22,58 Minuten gedrückt. Damit hätte man im Vorjahr mit etwa fünf Sekunden Vorsprung(!) gewonnen. Wir waren also Teil eines flotten Jahrgangs, in dem laut aktueller deutschen Bestenliste neun Staffeln schneller sind, als die beste 2014. Wir stehen in der aktuellen Jahresbestenliste auf Platz zwölf, was es im HSV seit Jahren nicht mehr gab. Zuletzt war Ende der Sechziger eine Staffel mit der Raute flotter.

Also: Wir können zufrieden sein. Wir sind zufrieden. Und nun werden die Beine etwas geschont. In einem Monat steht dann noch ein hoffentlich schneller 10 Kilometer-Lauf an und dann heißt es, Segel setzen für die neue Saison!

Generalprobe vor den Deutschen

Während in Nürnberg die Deutschen Meisterschaften der Männer und Frauen stattfinden, bereite ich mich auf meinen Saisonhöhepunkt vor, der in genau einer Woche in Jena stattfinden wird: Mit der 3x 1000 Meter-Staffel, mit der wer Landesmeister wurden, geht es zur Jugend-DM in deren Rahmen die Staffel-Titel der Männer und Frauen vergeben werden. Um den Titel werden wir wohl nicht mitlaufen, aber an Position 16 von 25 in der Meldeliste gibt es realistische Endlaufchancen. Gleichwohl wird es sehr hart, diesen zu erreichen.

Die Form bei uns stimmt jedenfalls. Das haben wir am Freitag in Bad Oldesloe noch einmal getestet. Über 800 Meter lief ich dort 1:56,68 Minuten, was angesichts eines Freitagabends und Zeitplanverzugs recht ordentlich ist, vor allem wenn man bedenkt, dass ich die Führungsarbeit übernommen habe. In den zurückliegenden Wochen war ich bereits zwei Mal schneller und ich merke, dass ich darüber hier noch gar nicht geschrieben habe: Bei den Norddeutschen Meisterschaften wurde ich in 1:54,98 Minuten Neunter. Das Ergebnis konnte ich damals ehrlich gesagt schwer einordnen, zumal ich es aus dem B-Lauf heraus erzielte. Kurz darauf wurde ich in Büdelsdorf bei über 30 Grad in einem klassischen Meisterschaftsrennen in 1:55,25 Minuten Vize-Landesmeister der Verbände Hamburg und Schleswig-Holstein. Gerne hätte ich dort natürlich den Titel geholt, aber Sieger Tim Edzards aus Kiel hatte einfach das bessere Finish.

Nun geht es also kommende Woche nach Jena, in das Stadion, in dem ich eins Deutscher B-Jugendmeister wurde. Ich freu mich!

Mit der Staffel: Erster Landesmeistertitel im HHLV und DM-Quali

Nach dem positiven Saisonstart in Garbsen, einem durchwachsenden 3000 Meter-Lauf in Pinneberg an Himmelfahrt (9:29,43 Minuten, weitestgehend alleine) und meinem tatsächlich ersten(!) 1500 Meter-Lauf jemals (4:12,92 Minuten beim Pfingstmeeting in Zeven), der sicher ebenfalls eine Menge Luft nach oben lässt, stand am Wochenende die Staffel auf dem Programm. Und da lief es richtig rund.

Als Startläufer konnte ich gemeinsam mit Mathias Jarck und Tim Hoenig die 3×1000 Meter bei den Landesmeisterschaften Schleswig-Holstein/Hamburg in 7:32,78 Minuten gewinnen. Damit unterboten wir die Norm für die Deutschen Meisterschaften. Dies war zwar unser Ziel, dass es aber klappen würde, war vorher alles andere als klar. Dass es sogar deutlich um rund acht Sekunden gelingen würde, damit hatte im Vorfeld keiner gerechnet.

Wie mir mitgeteilt wurde ist unsere Zeit die schnellste einer HSV-Staffel auf dieser Distanz seit 1969. Und mit meinen 2:31 Minuten in der Staffel bin ich sehr glücklich, auch wenn ich zugeben muss, dass der Läufer der Staffel aus Kiel die meiste Zeit das Tempo machte. Persönlich bedeutet der Erfolg für mich übrigens den ersten Landesmeistertitel, seit ich in den HHLV/SHLV gewechselt bin. Zuvor konnte ich bereits einen Landesmeistertitel in Hessen und mehrere im Nordrhein/NRW erringen.

Und vermutlich bedeutet er mein DM-Comeback, passender Weise in Jena, wo ich einst Deutscher Jugendmeister wurde (die Staffeln der Männer werden übrigens bei der DM Jugend vergeben). Warum ich schreibe „vermutlich“? Nun, die vereinsinterne Konkurrenz um die Staffelplätze ist im HSV ungleich höher, als in meinen bisherigen Vereinen. Bedeutet aber auch: Wir werden auf jeden Fall ein schlagkräftiges Team am Start haben.

Bahneröffnung in Garbsen

Also gefühlt sind 800 Meter mittlerweile ja ein Kurzsprint. Das Training hat sich klar auf mehr Kilometer entwickelt, auch aus beruflichen Gründen, ebenso jedoch, weil mein Körper bei kurzen Sprints mit Spikes immer mal wieder rumzickt. Und die sind im Training für 800 Meter-Rennen leider unabdingbar. Dennoch, nachdem ich Ostern bereits 5 Kilometer auf der Straße gelaufen bin (16:05 min) und erst vergangenes Wochenende in der Marathonstaffel 11 und ein bisschen, sollen zum Saisonauftakt die 800 Meter und die 1500 Meter mindestens einmal absolviert werden. Und wie könnte es anders sein, just diese Woche meckerte mein Fuß wieder. Gerde rechtzeitig zum heutigen Tag zog der jedoch seine Krankschreibung zurück und so konnte es in Garbsen auf die doppelte Stadionrunde gehen.

Ich ging, wie mit meinem Coach abgesprochen, verhalten an und versteckte mich im hinteren Bereich des Feldes. 300 Meter vor dem Ende arbeitete ich mich etwas vor und auf der Zielgerade hatte ich noch richtig Saft für einen ordentlichen Schlusssprint. Das Gefühl hatte ich schon länger nicht mehr. Lohn: Platz zwei hinter meinem Trainingskollegen Tim und eine Zeit von 1:56,76 Minuten. Darauf lässt sich aufbauen.

Suche Unterstützung für die PRpoetry

logo-hamburgLiebe Leute. Für die Social Media Week Hamburg suche ich noch Mitstreiter für mein Event. Es soll in Anlehnung an die bekannte Hate Poetry eine PRpoetry geben. Gesucht werden: Sowohl witzige/unterhaltsame/nervige Beispiele aus eurem Fundus/Alltag als auch Personen, die mich als Speaker(in) unterstützen wollen.

Aus der Beschreibung der Veranstaltung:

„Wer im Journalismus arbeitet, wird täglich mit einer Vielzahl von PR-Anfragen konfrontiert. Vieles davon ist nur mit einer gehörigen Portion Galgenhumor zu ertragen. In der PRpoetry wollen wir – angelehnt an die beliebten HatePoetry-Lesungen, in denen die furchtbarsten Leserkommentare vorgetragen werden – in anonymisierter und leicht verfremdeter Art, die schrägsten und dreistesten PR-Anfragen, aber auch die witzigsten Positivbeispiele präsentieren.

Bist du Fester oder Freie, Lokalreporter, Medienjournalistin oder Modeblogger: egal. Eine bunte Mischung würde mich begeistern. Angestrebt ist zudem eine möglichst gleichmäßige Geschlechterverteilung. Wer nicht die ganze Zeit vorne auf der Bühne im Rampenlicht sein möchte, kann auch einen Kurzauftritt machen. Angedacht ist ein Format, in dem nicht jeder die ganze Zeit auf der Bühne sein muss. Denkbar sind also auch Speaker in Teilzeit 😉

Über die konkreten Inhalte und Aufbereitung, sprechen wir uns vorher noch ab. Und wo wir gerade bei PR sind: Denk dran, dass deine Präsentation auch Eigenwerbung für dich und/oder dein Blog/Magazin/App/Medium ist.

Zeit und Datum der Chose:
Mittwoch, 25 Februar, von 13.30 – 14.30 Uhr im Maker Hub.

Fragen oder „aussagekräftige Bewerbungen“ an mich. Alle anderen: Termin notieren und vorbeischauen. Ich freu mich!!!

Hamburger Meisterschaften Crosslauf

Crosslauf ist ja nicht gerade meine liebste Disziplin. Die Strecken sind uneben, oft matschig, es ist kalt und im schlimmsten Fall auch noch regnerisch oder es schneit oder hagelt gar. So war es auch heute. Und trotz dieser vielfältigen Gelegenheiten zum Jammern bin ich sehr zufrieden mit meinem siebten Platz bei den Hamburger Crossmeisterschaften. Der Lauf und die Zeit von 10:36 Minuten über die 3100 Meter mit zwei langen Anstiegen zeigen, dass das Training anschlägt. In diesem Sinne und im Hinblick auf das Wetter könnte der Sommer nun also langsam mal kommen

Alsterlauf und Inselparklauf

Zum Abschluss der Saison wurde das Stadion verlassen und es ging wie geplant auf die längeren Distanzen. Vor eineinhalb Wochen lief quasi meine gesamte Trainingsgruppe in Wilhelmsburg beim Inselparklauf in einem „Eliterennen“ über 3 Kilometer. Obwohl ich mich an dem Tag nicht gut fühlte, klappte es im Rennen ziemlich gut. In 9:16 Minuten wurde ich Sechster, was vollkommen in Ordnung ist, auch wenn die Strecke recht eben war.

Mehr auf und ab ging es heute beim Alsterlauf über 10 Kilometer. Dass die Leute Brücken und Unterführungen auch immer mit Gefälle bauen müssen… Zunächst störte mich der häufige, wenn auch meist geringe Gefälleunterschied stark, hinten raus kam er mir spannender Weise eher entgegen im Vergleich zu den anderen Läufern. Dennoch war der erste Kilometer mit 3:10 Minuten klar zu schnell und dass ich mich hinten heraus noch einmal kurz verrechnet habe, tat der Sache auch nicht gut. Unterm Strich kamen Platz 42 bzw. 43 (je nachdem ob man Netto- oder Bruttozeit zum Maßstab nimmt9 und 35:19 (35:20) Minuten heraus. Gerne wäre ich unter 35 Minuten geblieben. Beim nächsten Mal dann eben.

Die Saison beenden werde ich voraussichtlich in eineinhalb Wochen. Dann will ich in Pinneberg noch einmal die drei Kilometer auf der Bahn laufen.

Wieder so etwas wie laufen

Nach mehreren Wochen sehr eingeschränktem Training aufgrund altbekannter Probleme an den Achillessehnen, kann ich rechtzeitig zu den Meisterschaften wieder weitestgehend meinem Sport nachgehen. Vorausgegangen waren Pause, maximal Dauerläufe und zwei Wettkämpfe, die wohl auch aufgrund der Beschwerden alles andere als gut liefen. Nun konnte ich seit vergangener Woche wieder zumindest mit Tape auch schnellere Läufe machen.

In Osterode sollte es Freitag noch einmal über die 800 Meter unter Wettkampfbedingungen gehen, bevor die Hamburger Meisterschaften anstehen. Trotz Problemen bei der Anreise und dadurch bedingter später Ankunft, folgte ein ganz guter und vor allem beschwerdefreier Lauf in einer Zeit von 1:56,73 Minuten. Das ist sicher noch nicht der Weisheit letzter Schluss, aber unter den Umständen besser als erwartet. Und als nächstes folgt ein Meisterschaftsrennen. Die haben eh ihre eigenen Gesetze.

Saisonauftakt in Garbsen

Gestern lief ich in Garbsen das erste Bahnrennen der Saison. Über die 800 Meter wurde ich Dritter in 1:57,10 Minuten. Die Zeit ist sicher noch keine Offenbarung, aber mit dem Rennen bin ich dennoch sehr zufrieden. Zum einen wusste ich zuvor nicht, wie die Form überhaupt ist. Das umgestellte Training und leider auch einige Probleme mit der Achillessehne in den letzten Wochen sorgten für einige Fragezeichen.

Das Rennen wurde zudem nicht sehr schnell, dafür aber mit viel Gewühle angesichts der nur vier Bahnen, angegangen und ich selbst habe nichts für das Tempo gemacht. Dass ich hinten heraus noch zulegen konnte, zeigt, dass bereits jetzt eine flottere Zeit drin ist. Mit einigen Läufen im Training und Wettkampf mehr, wird also eine schnellere Zeit kein Hexenwerk sein. Die Saison ist noch lang und die Höhepunkte erst spät, daher gilt es geduldig zu sein. Der nächste Start ist dann in Kiel mit der 3×1000 Meter Staffel.

Fazitzeit fasten – oder so ähnlich

Die Fastenzeit ist vorbei und ich habe mein mir selbst auferlegtes Fastenprogramm durchgehalten. Ich war mir im Vorfeld eigentlich auch recht sicher, dass es klappen würde. Dennoch will ich an dieser Stelle kurz ein Fazit zu den drei Punkten ziehen, auf die ich verzichtet habe. Was fiel leicht, was schwerer und was ist mir dabei aufgefallen?

1. Kein Alkohol

Von den drei Punkten war das der einfachste Verzicht. Das lag sicher aber auch mit daran, dass ich in den vergangenen Wochen keine Zeit zum Feiern hatte. Wenn man neue Autoren oder Geschäftspartner trifft, kann man dazu gut auch einen Kaffee trinken, statt eines Biers. Als die Zeit Hamburg ihren Launch feierte, stellte mit Online-Chef Wegner auf Anfrage sogar extra eine Club Mate kalt. Keine dummen Fragen, keine Diskussionen. Geht doch. Ich empfehle jedem, das einmal im Jahr für eine Zeit zu machen, allein schon um zu sehen, ob es auch wirklich geht. Suchtprävention und so, ihr wisst ja.

2. Kein Fleisch

Das war schon eine Stufe schwieriger – dabei hatte ich das gar nicht erwartet. Bereits im Studium habe ich schon einmal mehrere Wochen kein Fleisch gegessen. Aufs Brot lege ich mir schon lange keine Wurst mehr. Allerdings: Im Arbeitsalltag außer Haus ist es mit dem Fleischverzicht schwieriger, als wenn man selbst kochen kann. Zumindest in meinem Umfeld gab es außer Nudeln nur wenig Fleischloses als Mittagstisch. Und es geht sogar ins Geld: Ist euch mal aufgefallen, dass es bei Subway kein vegetarisches „Sub des Tages“ gibt? Oder anders ausgedrückt: Es ist theoretisch jeden Tag billiger, das Tagesangebot zu bestellen und das jeweilige Fleisch anschließend runter zu nehmen und wegzuschmeißen, als das „Veggie Delight“ zu bestellen, das inhaltlich genau das ist: Die Grundausrüstung ohne Wurst oder Fleisch. Das ist doch krank!

3. Keine Musik in der U-Bahn

Ich hatte diesen Punkt im Vorfeld als den wohl schwierigsten eingeschätzt. Allerdings ging es dann doch überraschend gut. Trotzdem bin ich verdammt froh, ab der kommenden Woche, wieder meine Ohrstöpsel dabei zu haben. Die Sache ist ja die: Man hört morgens und abends nicht in erster Linie Musik, um Musik zu hören, sondern, um die Gespräche der Menschen nicht zu hören. Es ist unfassbar wie viel Mist die Leute schwätzen. Eine Viertelstunde U-Bahn offenbart Abgründe: Da die Leute, die sich über so furchtbar oberflächliche Dinge austauschen, dort die Leute, deren Lügen am Telefon jeder im Wagon mitbekommt oder gar mitbekommen soll („ich dich auch Schatz“, mit genervtem Blick etwa), die Menschen, die sich laut mit sich selbst unterhalten, diejenigen, die sich der Reihe um mit noch „krasseren“ Geschichten überbieten müssen und und und. Ich wollte mir mit diesem Verzicht ein genaueres Bild von den Menschen um mich herum machen – das Urteil fällt für die meisten nicht gut aus.