Saisonabbruch

Eigentlich ging ich – auch wegen meiner zusätzlichen Trainertätigkeit – mit zurückgeschraubten Zielen in die eigene Saison. Aber irgendwie packt einen ja doch der Ergeiz. Die Ziele lauteten „nur“: 2-3 schnelle Rennen über die 10km zu machen und davon auch eines im Herbst. Die Achillessehne macht mir nun leider einen Strich durch die Rechnung, endlich auch im Herbst mal einen schnellen 10er zu machen. Am Wochenende in Berlin laufe ich nicht. Stattdessen ist Pause angesagt. Auch die DM in Bremen wird somit nichts, da ich dort im besten Fall mit wenig Training antreten könnte. Vielleicht laufe ich ohne Ambition noch den Alsterlauf.

Ich habe im Frühjahr extra raus genommen, um im Herbst nochmal in Form zu sein. Vermutlich hätte ich sogar länger Pause machen müssen und auf jeden Fall vorher schon auf die Probleme am Fuß reagieren müssen. Aber bei mir selbst bin ich immer ungeduldiger, als bei anderen. Als „Strafe“ gibt es nun eben eine lange Saisonpause. ich hoffe mein Körper dankt es mir, denn für 2019 habe ich wieder einiges vor.

Einen Unterschied machen

Ich habe auf meiner Website schon lange nichts mehr geschrieben. Zuletzt ließ ich Anfang 2017 ein wenig sportlich von mir hören, immerhin ging es da in die erste Saison mit meinem neuen, von mir mitgegründeten Laufsport-Verein hamburg running. Seitdem ist viel passiert. Der Verein hat seine erste, durchaus erfolgreiche Saison hinter sich. Wir stellten bei neun Deutschen Meisterschaften Teilnehmer, holten dort zum Teil Medaillen, gewannen Landesmeister-Titel und veranstalteten mit der „Nacht der Zehner“ die wohl beste neue Laufveranstaltung in Hamburg in den vergangenen Jahren. Noch vor Jahreswechsel vergaben wir die Mitgliedsnummer 100. Alle unsere Leistungsträger gehen mit uns in eine zweite Saison, neue sind hinzugekommen. Und in der zweiten Reihe entwickeln sich unsere Mitglieder super. Seit Anfang 2017 trainiere ich eine Gruppe mit vielen Wieder- und Quereinsteigern, die allesamt ihre Bestzeiten deutlich verbessern konnten und mittlerweile zum Teil ebenfalls wie selbstverständlich an Landesmeisterschaften oder höheren Wettbewerben teilnehmen.

Seit dem Auftakt in die neue Saison trainiere ich zudem Athleten unserer „Leistungsgruppe“, nachdem unser Gründungs-Coach in seinen verdienten Ruhestand gegangen ist. In der Gruppe war ich vorher selbst aktiv, mittlerweile trainiere ich für mich meist separat und allein. Alles im allen investiere ich also mittlerweile so viel Zeit „in den Sport“ wie noch nie. Manchmal sicher zu viel, so das Anderes liegen bleibt. Die Dankbarkeit derjenigen, für die man es macht und die Überzeugung, dass unsere Gesellschaft mehr ehrenamtliches Engagement für „die gute Sache“ braucht, wiegen es aber oftmals auf.

Unser Verein beim Auftakt-Trainingslager zur Saison 2018

Und so bin ich dankbar, dass ich Trainer- und Vorstandskollegen habe, die genauso ticken, so dass hier etwas Großes entstehen kann. Meine Partnerin, meine Familie, meine Freunde und auch viele meiner Arbeitskollegen teilen meine Begeisterung und halten mir bisweilen den Rücken frei oder helfen sogar ihrerseits. Und häufig sagen Leute, sie finden gut, was wir machen und fragen, wie man uns unterstützen kann. Ich habe vor einiger Zeit dafür mal einige Punkte gesammelt, die ich nachfolgend gerne aufführe, mit dem kleinen Wunsch, dass der ein oder die andere das eine oder andere vielleicht macht. In jedem Fall sage ich ganz, ganz doll Danke für die Unterstützung die war, ist und kommt!

1. Verbreite die Nachricht

Bekanntheit ist für uns als junger Verein nach wie vor sehr wichtig. Daher: Erzähl Lauf- bzw. Leichtathletik-Begeisterten von uns! Vielleicht gibt es Personen in deinem Umfeld, die sich für eine unserer Trainingsgruppen interessieren oder die uns unterstützen wollen? Oder du kennst sogar ein Talent, das nach Hamburg zieht und hier einen neuen Verein braucht. Gerade bei Personen außerhalb Hamburgs sind wir darauf angewiesen, dass jemand den Kontakt herstellt.

Zudem sind wir mit unserer Website und im Social Web insbesondere auf Facebook und Instagram aktiv. Hier kannst du immer Neues über uns erfahren. Folge uns in den Kanälen, like und teile unsere Beiträge, lade Freunde ein, uns auch zu folgen. Mehr Reichweite im Netz steigert ebenfalls unsere Bekanntheit und macht uns indirekt damit auch für Unterstützer und Mitglieder attraktiv. Wir haben übrigens auch Aufkleber und Flyer 😉

2. Money and time make the world go around

Ein Sportverein wie der unsere lebt im Wesentlichen von zwei begrenzten Ressourcen: Geld und Zeit. Es ist daher müßig zu sagen, dass Spenden, auch kleine, unsere Spielräume erhöhen. Besonders freuen uns natürlich Mitglieder bzw. Fördermitglieder, da diese kalkulierbare, ständige Einnahmen bringen. Wer nicht direkt spenden kann, hat via Amazon (nächster Punkt), die Möglichkeit uns ein wenig Geld zukommen zu lassen. Und natürlich ist auch die andere, oft noch knappere Ressource willkommen: Du möchtest uns „Zeit“ spenden? Es gibt immer was zu tun, melde dich gerne bei uns!

3. Amazon Smile

Zugegeben: Dieses Programm ist nicht unumstritten, auch in unserem Verein. Der Grund ist, dass Amazon zu Recht umstritten ist und das Projekt darauf basiert, Umsätze bei Amazon zu generieren. Ich sehe es so: Viele Menschen bestellen (trotzdem) beim Versand-Riesen. Wer das ohnehin tut, kann damit lieber auch ein bisschen etwas für unseren Verein tun. Wer das Amazon-Smile-Programm nutzt, generiert – ohne dass er selbst mehr zahlen muss – 0,5 Prozent des Bestellwerts als Spende für wohltätige Zwecke und kann dabei hamburg running als Begünstigten angeben. Ja, das ist nicht viel, aber Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist und hochgerechnet auf die Zahl der Mitglieder und Freunde kommt so pro Quartal immerhin das Geld für die eine oder andere Startgebühr zusammen. Wie das mit Amazon Smile geht, kannst du hier nachlesen.

4. Fans sind das Salz in der Suppe

Ich war im vergangenen Jahr bei vielen Spielen der Hamburg Towers (Basketball) und des Handball-Sportvereins Hamburg, die in der zweiten, bzw. dritten Liga spielen. Die Stimmung ist hier jeweils um Längen besser als die bei vielen Leichtathletik-Wettbewerben, insbesondere im Stadion. Der Grund ist nicht etwa, dass die Leistungen der Sportler deutlich besser wären, sondern dass die der Fans besser ist. Wir Leichtathleten freuen uns schon über eine Hand voll Unterstützer am Rand, insbesondere, wenn es auf einer Lang- oder Mittelstrecke in die anstrengende Phase des Rennens geht.

Bei unserer „Nacht der Zehner“ hat das viele Läufer zu Bestzeiten getrieben. Und auch bei vielen Wettkämpfen durch die Saison war es schön anzusehen, wie Mitglieder ihre zum Teil bis dato persönlich kaum bekannten Vereinskollegen angefeuert haben. Dieser Teamspirit, diese Unterstützung, kann der entscheidende Unterschied sein. Wenn du hamburg running helfen willst, ist das vermutlich der beste aller Wege: Komm zu unseren Wettkämpfen, sei an der Strecke, wenn wir laufen und feure uns an! Du brauchst auch keine Angst haben, „allein“ zu sein – unsere Mitglieder und Unterstützer sind alle sehr nett, hier findet man schnell auch bei zuvor Unbekannten Anschluss!

Deutsche Crossmeisterschaften: 44. im Einzel, 11. im Team

Crosslauf gehört ja nun wirklich nicht zu meinen liebsten Disziplinen. Dieses Wochenende nahm ich zum zweiten Mal überhaupt an den Deutschen Meisterschaften im Cross teil. Und die Voraussetzungen waren eigentlich super: Es war warm genug, um nur mit Trikot und kurzer Hose zu laufen und der Boden war angenehm. Hinzu konnten wir mit hamburg running ein – nein korrigiere: – zwei starke Teams auf der Mittelstrecke stellen. Die Strecke in Löningen kommt mir dennoch nicht entgegen, da man dort nie in einem Rythmus kommt. Ständig gibt es kleine Huckel oder Kurven.

Mit Platz 44 im Einzeln bin ich demnach durchaus zufrieden, auch wenn mehr natürlich noch besser wäre. Ich denke aber, ich habe das für mich bestmögliche Rennen gezeigt. Leider reichte das nicht, um in unser erstes Team zu kommen, das hervorrangender Fünfter wurde. Als zweites Mitglied von Mannschaft Nummer 2 kann ich aber immerhin Platz 11 in der Mannschaftswertung mitbeanspruchen. Top 10 wäre schön gewesen, aber man kann nicht alles haben.

Nun heißt es vollen Fokus auf die Frühjahr- und Sommer-Saison, bei der es für mich über 5000m und zuvor bereits über 10 km in Paderborn ernst werden soll. Die Winter-Trainingsleistungen (und auch Wettkampf-Werte) lassen mich sehr optimistisch sein. Und das tolle und vor allem auch starke Team in meinem neuen Verein ohnehin.

Im neuen Trikot: Mein „Baby“ macht seine ersten Schritte

Gemeinsam mit meinen Teamkollegen durfte ich Sonntag erstmals das Trikot von hamburg running im Wettkampf tragen. Bei den Landesmeisterschaften im Cross (ihr wisst, ich hasse Cross) wurde ich Vierter. Mit meinem persönlichen Lauf bin ich über die Maße zufrieden, auch wenn wir den Mannschaftstitel knapp nicht gewannen (was bedeutet, hey: immerhin Silber) und ich auch einzel knapp am Treppchen vorbei schrammte.

Letzteres wurde mir aber erst viel später klar, weil es dieses Mal ums Team ging. Und das macht mich besonders stolz. Wie wir mit über 30 Athleten vertreten waren. Wie fast alle von Anfang an da waren und bis zum Ende im kalten Wald stehen blieben, um einander anzufeuern. Schlichtweg: Was für ein geiles Team wir haben.

Das ist umso bemerkenswerter, wenn man weiß, dass alles, was so selbstverständlich da war vor einem Jahr noch nicht existierte. Es sind so viele vermeintliche Kleinigkeiten, die keiner mitbekommt. Der Verein musste bei Register und Verbänden angemeldet werden. Unzählige teils schwierige Wechsel förmlich durchgeführt werden. Es musste ein Vereinslogo entworfen werden, die Trikots gefunden und bestellt, das Vereinskonto eingerichtet werden, von dem die Startgelder abgebucht wurden – und vieles, vieles mehr.

Unser Baby hat an diesem Wochenende im treffenden Wortsinn seine ersten Schritte gemacht. Ich bin stolz. Und ich empfinde tiefe Dankbarkeit für alle, die mit mir diesen Weg bestreiten.

Ein neues leichtathletisches Kapitel

Es gibt große Neuigkeiten hinsichtlich meiner sportlichen Aktivitäten. Nach nun drei Jahren im Hamburger SV werde ich zur kommenden Saison den Verein wechseln. Mein vierter Verein, nach dem Kevelaerer SV (1995- 2008), dem TSV Pfungstadt (2009-2013) und eben dem HSV wird dabei ein besonderer: Meinen neuen Verein hamburg running habe ich mit gegründet. Im Gründungsvorstand bin ich Zweiter Vorsitzender. Mein Trainer bleibt auch im neuen Verein Michael Barkowski.

Bereits in Kevelaer und in Pfungstadt habe ich mich in der Vereinsarbeit engagiert. Im HSV, meinem bislang einzigem Großverein, wollte ich mich erstmals nur auf das Training konzentrieren. Das war eine Zeit lang sehr angenehm. Aber zum Beispiel die vergangenen Wochen während der Olympischen Spiele in Rio und auch die Debatte um die Bewerbung um Olympische Spiele in Hamburg haben gezeigt: Im deutschen Sport liegt einiges im Argen. Es braucht neue Begeisterung und neue Idee für den Sport im allgemeinen aber auch für die Leichtathletik im speziellen, die eine so wunderbare Sportart ist, wie ich finde. Wer mich kennt, weiß, dass ich lieber gestalte als reagiere. Aus einer Situation, in der viele verschiedene Faktoren zusammen kamen, ergab sich nun die Chance, etwas Neues aufzubauen. Und ich freue mich, einmal mehr nicht nur zu meckern, sondern auch zu machen.

hhr-Aufkleber

Die Aufkleber mit dem Vereinslogo sind schon da.

Seit nunmehr einem Dreivierteljahr arbeite ich daher gemeinsam mit meinen Mitgründern am Start des neuen Vereins und das mit weiterhin großer Begeisterung. Eine Begeisterung, die derzeit neue Höhen erreicht, wo die Früchte der Arbeit erkennbar werden. Eine Vereinsgründung ist viel Arbeit, dazu zählen auch viele bürokratische Hürden, die nicht immer Spaß machen. Die meisten von ihnen sind nun aber überwunden und das Fundament ist gelegt. Deshalb möchte ich an dieser Stelle auch schon einmal all jenen danken, die sich an der Vereinsgründung mit beteiligen. Wir sind ein wunderbares Team mit vielen verschiedenen Stärken. Ohne ein solches Team wäre auch mein bescheidener Beitrag völlig vergebens.

Diesen Dienstag wird der neue Verein offiziell vorgestellt. Auf der Vereinswebsite hamburg-running.de, die ich übrigens zu weiten Teilen erstellt habe, findet ihr bereits jetzt viele Informationen. Viele weitere werden bis zum Herbst folgen, denn wir haben Einiges vor. Wir werden neue Wege ausprobieren und Altbewährtes neu etablieren. Ich freue mich, dass wir einige leistungsstarke Athleten vorstellen werden und potente Partner überzeugen können, mit uns zusammen zu arbeiten. Denn eines ist klar: hamburg running soll nicht einfach nur ein weiterer Verein sein, sondern ein professioneller und gut aufgestellter Leichtathletik-Verein, der einerseits (insbesondere) Laufsport auf hohem Niveau ermöglicht und Talente zu Meisterschaften führt und andererseits die Begeisterung für diesen tollen Sport bei jedem Einzelnen aufflammen lässt.

Ich freue mich sehr auf das, was kommt. Ab Dienstag könnt ihr das auf besagter Seite hamburg-running.de und den nach und nach sich dazu gesellenden Social-Media-Kanälen verfolgen. Gerne könnt ihr mich auch ansprechen, wenn ihr euch einbringen wollt, Fragen habt – oder vielleicht sogar einen neuen Verein sucht?!

Zunächst gilt es aber noch die laufende Saison erfolgreich abzuschließen und da stehen immerhin noch Deutsche Meisterschaften auf dem Zettel: Am Sonntag über 10 Kilometer hier in Hamburg – und zwar im Trikot des HSV.

Bronze und PB bei den Landesmeisterschaften über 5000 Meter

Siegerehrung 5000m Landesmeisterschaften Hamburg/SHS 2016Vor einigen Wochen wurde meine Wettkampfplanung ordentlich durcheinander geworfen: Den 800er in Garbsen konnte ich nicht finishen und die Team-DM, bei der ich Samstag 1500 Meter gelaufen wäre, wurde abgesagt. Nach einigem Überlegen und Hin und Her entschied ich mich letztlich, das freigewordene Wettkampf-Wochenende zu nutzen, um die ausgelagerten 5000 Meter-Landesmeisterschaften (Hamburg und Schleswig-Holstein zusammen) auf der heimischen Jahnkampfbahn mitzulaufen. Bei schwülem Wetter und nervigem Wind konnte ich über diese Distanz gestern überraschend Bronze gewinnen.

In 15:41,98 Minuten lief ich zudem deutlich eine neue Bestzeit. Meine bisherige (16:05 Minuten) stammte zugegeben von einem Straßenrennen, die 5000 Meter war ich im Stadion noch nie gelaufen. Die Verbesserung von über zwanzig Sekunden ist dennoch beachtlich. Angestrebt war ein Schnitt von 3:10min/km, dass eine Zeit deutlich unter den daraus resultierenden 15:50 Minuten klappen würde, hatte ich, zumindest Mitte Mai, nicht erwartet. Insbesondere im Rennen glaubte ich in der Mitte nicht mehr daran, nachdem ich nach drei Kilometern schon total im Eimer war und nur noch versuchte, irgendwie an der Führungsgruppe dran zu bleiben. Umso krasser, dass ich in dem Zustand den letzten Kilometer noch in fast 3:00 Minuten lief. Wie fertig ich war, sieht man übrigens auf dem Zieleinlauf-Foto.

Nun geht es aller Voraussicht nach in Osterode und danach bei den eigentlichen Landesmeisterschaften über die Mittelstrecken-Distanzen weiter, bevor die Strecken wieder länger werden.

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Fotos: Kristina Assmann

Neue 10k-Bestzeit beim Osterlauf in Paderborn

Das Trainingslager in der vergangenen Woche in Portugal hat sich bereits ausgezahlt. Nachdem ich letzten Sonntag zurück kam und erst einmal eine Woche wieder Kraft tankte, ging es am Karsamstag zum Saisonauftakt über die 10 Kilometer beim Osterlauf in Paderborn. Zielsetzung: Bestzeit. Meine Planung sah vor, in 3:20min/km durchzulaufen und unter Realbedingungen zu testen, ob das bereits klappt oder alternativ, wie weit ich mit dem Tempo bereits komme. Letztlich lief es besser als erwartet. Viele der Kilometer waren schneller, so dass ich zwei Kilometer vor dem Ziel errechnete, dass es sogar für eine Zeit unter 33 Minuten reichen könnte, wenn ich mein Tempo halten würde. Also biss ich nochmal und packte es tatsächlich nach gerade einmal 32:54 Minuten das Ziel zu erreichen. Insgesamt wurde ich damit im saustark besetzten Lauf 29.

Osterlauf Paderborn 2016. Bild: laufpix.de Lizenz: CC BY-SA 3.0

Osterlauf Paderborn 2016. Bild: laufpix.de Lizenz: CC BY-SA 3.0

Bild: Kristina Assmann

Bild: Kristina Assmann

Wie so oft war der erste Kilometer davon geprägt, sich einzusortieren und einige Läufer zu umkurven, die sich merklich zu weit vorne aufgestellt hatten. Recht bald organisierte sich aber eine von mir auch gesuchte Gruppe um die deutsche Frauenspitze, in der ich und zwei andere Männer die Tempoarbeit übernahmen. Gefühlt lief ich hier die meiste Zeit an der Spitze, was ich aber eher als angenehm empfand, musste ich so doch nicht darauf achten, ob ich jemanden in die Hacken trete, zumal ich von hinten ausreichend getrieben wurde, nicht nachzulassen. An Kilometer fünf verband sich unsere Gruppe mit einer anderen und mischte sich etwas durch, die Führungsarbeit verblieb aber bei uns. Tatsächlich waren meine zweiten fünf Kilometer sogar minimal schneller. Erst auf den letzten beiden Kilometern zog sich die Gruppe dann auseinander und mir kam es vor, als müsste ich nun allein um meine Sub33 kämpfen, wie sich nachher aber herausstellte, waren vor und hinter mir mehr Leute, als ich im Lauf das Gefühl hatte. Aber wer denkt am Ende schon noch klar? Ich war schockiert genug, dass ich ausrechnen konnte, wie schnell ich für die 33:00 noch laufen musste – wobei meine Beine mit dem Ergebnis eh nichts mehr anfangen konnten. Sie liefen einfach – zum Glück schnell genug.

Nun heißt es noch ein wenig ins Schnelligkeitstraining gehen und dann geht die Bahnsaison los. Und im September mögen die 10 Kilometer dann bitte mindestens noch einmal so flott funktionieren, wenn bei uns in Hamburg die Deutschen Meisterschaften über diese Distanz ausgetragen werden.

Cross- und Silvesterläufe

Wie ich es mir seit meinem Wechsel zum HSV angewöhnt habe, war ich auch dieses Jahr wieder beim Crosslauf meines alten Vereins in Pfungstadt am Start und nutzte dies für ein Wochenende in der alten Heimat. Den Crosslauf über etwas mehr als 3 Kilometer bestritt ich aus dem vollem Training, war mit dem Ergebnis aber den Umständen nach sehr zufrieden. Zwei Wochen später ging es nach Büdelsdorf, wo im Sommer noch die Landesmeisterschaften auf der Bahn bei brühender Hitze stattfanden.

Dieses Mal war es kalt. Die Crossstrecke bei den Landesmeisterschaften Schleswig-Holsteins, bei der wir Hamburger außer Wertung mitliefen, war vom Regen aus der Nacht sehr matschig. Auch ohne diese erschwerten Bedingungen, wäre die Strecke anspruchsvoll gewesen. Ich kam mit der Runde dennoch gut zurecht. So langsam gewöhne ich mich, auch dank des überwiegend im Gelände stattfindendem Trainings, doch noch an das Crosslaufen. Der nächste Start wird aber auf der Straße sein, an Silvester in Drochtersen über 10 Kilometer.

Meine ehrliche Meinung zum Ergebnis des Olympia-Referendums

Als Person, die seit seinem siebten Lebensjahr, inspiriert durch Olympische Spiele Sport betreibt, mittlerweile seit vielen Jahren täglich, und dadurch wesentlich in seinem Charakter geprägt wurde, was Fairness, Miteinander und Organisation und Selbstkontrolle angeht. Als Person, die seit vielen Jahren ehrenamtlich in verschiedenen Sportvereinen tätig ist, die ein Jahr lang – auch weil der Staat es ohne dass ich dagegen stimmen konnte mir so aufzwang – auf sein Studium warten musste und für einen Stundenlohn von 2€ in einem Verband tätig war. Als eine Person, die 2008 zu den Olympischen Spielen in Beijing war und seitdem auf privater Ebene Kontakte nach China, sprich Völkerverständigung betreibt. Als eine Person, die Journalismus betreibt – und das oftmals zu miesem Lohn oder in Form eigener Projekte defakto ebenfalls ehrenamtlich, auch um unsere Gesellschaft voranzubringen. Als all das empfinde ich das Votum heute als Ablehnung meiner Persönlichkeit und meiner Lebensweise. Das mag für Außenstehende überhöht klingen, aber für mich fühlt es sich ganz ehrlich nunmal so an. Und das bedeutet auch ganz ehrlich, dass es mir emotional schwer fällt, in dieser Stadt, in diesem Land, mich weiter in irgendeiner Art ehrenamtlich zu engagieren.

Sucht ihr noch ein Weihnachtsgeschenk?

Wenn ja dann will ich mal ganz eigennützig sein und euch eines vorschlagen:

Ihr bekommt ihn seit heute in den Formaten A5 (Tischkalender), sowie A4 und A3 (jeweils Wandkalender). Der große A3-Kalender kostet 29,90 Euro, die beiden anderen jeweils 19,90 Euro. Was euch erwartet: 12 Bilder aus und von Hamburg – alle aufgenommen von mir. Dazu natürlich ein klassisches Kalendarium mit den Wochentagen sowie den deutschen Feiertagen.

Das Cover das Kalenders mit dem typischen Elbmelancholie-Bild

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr einen oder mehrere Kalender für euch oder Freunde bestellt. Einerseits tragt ihr damit unser mittlerweile fast dreieinhalb jähriges Magazin in die Wohnstuben des Landes, andererseits machen wir mit jedem Kalender ein paar klitzekleine Euro (rund 1,50 Euro pro Kalender) Gewinn, den wir 2016 für Recherchen und Autorenhonorare ausgeben können. Voraussetzung dafür ist, dass wir den Mindestgewinn von 30 Euro erzielen. Wenn man so will könnt ihr mit dem Kalender zu Weihnachten also direkt mehreren Seiten etwas Gutes tun.

Alle Infos und die Bestellmöglichkeiten des Hamburg Kalender von Elbmelancholie findet ihr hier