Volksbankmeeting in Osterode: Keine Norm, dafür viel Chaos

Recht kurzfristig entschieden mein Trainer und ich uns dazu, dass ich Gestern in Osterode einen weiteren 800 Meter-Lauf mache. Zwar mussten dafür fast 2,5 Stunden Fahrt aus Hamburg in Kauf genommen werden, aber das Meeting und die Teilnehmer versprachen ein gutes Rennen, bei dem ich noch einmal die DM-Norm angreifen konnte. Leider ist das kommende Wochenende, das letzte vor Meldeschluss, mit der U23-DM und dem Mehrkampfmeeting in Ratingen derart bestückt, dass sonst nirgends starke Felder zusammen kommen.

Was die Teilnehmer anging, sollte sich die Anreise tatsächlich lohnen. Ein gutes und leistungsdichtes 800 Meter-Feld war zusammen gekommen, mit 3 Leuten von einem Vermögen unter 1:50, weiteren im Bereich der DM-Norm und einem Tempomacher. Ich selbst lieferte ein Rennen ab, an dem ich eigentlich nichts auszusetzen habe. Dennoch reichte es in 1:53,14 Minuten um rund eine Sekunde nicht zur Quali. Vermutlich wurde die Zeit auf der ersten Runde verloren, andererseits tat ich mich auch auf den letzten 50 Metern recht schwer.

Trotzdem tat es gut, noch ein Rennen gemacht zu haben. Es war immerhin erst das Dritte der Saison über die doppelte Stadionrunde. Der nächste Fokus liegt nun auf den Süddeutschen Meisterschaften in gut zwei Wochen.

Enttäuscht war ich jedoch vom „Internationalen Volksbankmeeting“ an sich. Da passte leider einiges nicht zusammen. Auf der einen Seite war es ein groß angekündigtes Meeting mit zum Teil richtig starken Teilnehmerfeldern. Die 800 Meter waren dahingehend eher durchschnittlich besetzt, zum Teil ging es um WM-Normen. Zudem gab es in den meisten Disziplinen, auch den 800 Metern, Geldprämien für die ersten Drei.

Dann jedoch gab es auf der anderen Seite ohne eine erkennbare höhere Gewalt (Wetterunterbrechung, Stromausfall oder ähnliches) 45 Minuten Zeitplanverzug. Bis zu der Siegerehrung und dem Aushang der Ergebnisse über die 800 Meter der Männer vergingen dann noch einmal weitere zwei Stunden(!). In der Liste befand sich zudem offenbar noch ein Fehler. Die Ergebnislisten sind noch nicht im Netz, so dass ich nicht sagen kann, ob ich nun Fünfter oder Sechster wurde und ob meine Zeit nicht sogar vertauscht wurde (vermutlich jedoch nicht).

Und am allermeisten ärgerte mich, dass bei solch einem Meeting ernsthaft die 800 Meter nicht(!) in Bahnen gestartet wurden. Mit 13 Leuten bei 6 Rundbahnen alle von der Linie loslaufen zu lassen: Das Gerangel war vorprogrammiert. Bis sich das Rennen ernsthaft sortiert hatte, dauerte es fast die erste Runde. Versteht mich nicht falsch: Ich sage nicht, dass ich deshalb die Norm nicht gelaufen bin. Ich finde immer, dass man unter allen Bedingungen klar kommen muss. Ich finde einfach, dass das Sportfest in Osterode ein wirklich tolles Meeting sein könnte. So aber werden ich und so wie ich hörte auch einige andere im nächsten Jahr lieber woanders antreten.

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