Saisonfazit 2011 / Saisonausblick 2012

Die Auseinandersetzungen im Bezug auf die DM-Reform haben dazu geführt, dass mein Saisonfazit 2011 sehr spät kommt. Ich musste mir erst einmal über die Zukunft klar werden, bevor ich richtig zurück schauen konnte.

2011 verlief nicht zufriedenstellend, daraus mache ich keinen Hehl. Der Umstieg auf die 800 Meter gelang 2010 gut und nun sollte es mit mehr Erfahrung weiter voran gehen. Stattdessen kam ein Rückschlag. Keine Quali für die Deutschen, keine Medaille bei den ADH, keine Titelverteidigung bei den Hessischen. Und doch war nicht alles schlecht.

Ich verzichtete auf eine Hallensaison, weil ich Ende 2010 im Praxissemester war (Hamburg und Berlin). Das war kein Verlust, dem Budenzauber konnte ich nie viel abgewinnen. Mit einer guten Form ging es ins Trainingslager. Doch auf den ersten Wettkämpfen in Mai und Juni fehlte es sowohl an Tempo als auch an Stehvermögen. Die Gründe dafür müssen analysiert werden, bzw. wurden das bereits. So gelang es meinem Trainer auch noch in der Saison entsprechend gegenzusteuern – mit guten Ergebnissen in Trebur und Mannheim. Dort verpasste ich die DM-Norm nur knapp. Ein weiteres Rennen- und vermutlich hätte es geklappt. Zu spät in Form gekommen sozusagen. Bei der DM hätte ich wieder eine gute Rolle spielen können und hätte mich keineswegs verstecken müssen.

Die darauf noch folgenden Süddeutschen waren okay, aber es gab bessere Rennen. Die Hessischen zuvor waren ein Fall für sich. Dieses Rennen möchte ich nachwievor ausklammern, was jedwede Leistungsanalyse angeht.

Nicht zufrieden bin ich mit meiner 400 Meter Leistung in 2011. Im Vorjahr war ich dort noch deutlich schneller. Auch hier werden wir noch einmal drauf schauen.

2012 soll alles besser werden. Was bedeutet dies konkret? Zunächst wieder keine Hallensaison. Der Grund dafür ist dieses Mal ein anderer: Die Saison beginnt so früh (wegen der dusseligen Idee EM und Olympia in einem Jahr zu machen), dass ich sehr früh in Form sein muss, um zu den Deutschen zu kommen. Das kommt mir nicht entgegen. Mit einer Hallensaison wäre es jedoch noch ungleich schwerer. Leider fällt der Qualifikationszeitraum für die Deutschen auch genau in meine Diplom-Bearbeitungsphase, für die ich erneut durch Deutschland reisen muss. Ich hoffe, beides vereinbaren zu können.

Das vorrangige Ziel ist die Qualifikation für die Deutschen – um dann dort neue Ziele festzulegen. Außerdem auf dem „Wunschzettel“ stehen eine Bestzeit über 800 Meter und eine gute Zeit über 400 Meter. Hoffentlich klappt es 2012 zudem, eine gute 3x 1000 Meter Vereinsstaffel zu laufen, im Optimalfall sogar bei den Deutschen.

Alle anderen Rennen werden wegen der neuen DM-Qualifikationsregeln leider dem Ziel Deutsche untergeordnet werden müssen. Bedeutet konkret: Eigentlich kann ich nicht taktisch auf eine Medaille bei den ADH oder den Hessischen laufen, weil ich jede Hundertstel-Sekunde brauche. Deshalb gibt es hierzu noch keine Ziele von mir. Darüber muss ich mir noch den Kopf zerbrechen.

Klar ist auf jeden Fall: Ich beende nächstes Jahr mein Studium und werde danach vielleicht umziehen (müssen). Dies bedeutet auch, ich muss mir spätestens im Sommer Gedanken darüber machen, wie es bei mir mit dem Sport weiter gehen soll. Es ist so, dass das tägliche Training einiges an Strapazen bedeutet. Gerade deshalb belastet es mich innerlich, wenn ich das Gefühl habe, dafür nichts zurück zu bekommen. Sollte ich 2012 die B-Norm erreichen, damit aber nicht zu den Deutschen dürfen, würde das meine künftige Ausrichtung sicher maßgeblich beeinflussen. Zumindest wenn der DLV auch 2013 weiter an seiner unsozialen, neuen Regel festhalten wird.

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